Monthly Archives

März 2021

Die Zettl kocht, Leibspeis

Leibspeis Nr 35

13. März 2021

Gewürze sind für mich eine der wichtigsten Essenzen der Küche. Gewürze formen den Charakter eines Gerichtes und sind ein wichtiger Teil meiner sensorischen Geschichte.

Als kleines Mädchen bin ich durch Omas Gemüsegartl gelaufen und hab versucht mich an Pfefferminze, Petersilie, Thymian, Zitronenmelisse, Rosmarin und all den anderen für mich unbekannten Kräutern, satt zu riechen.

Zeitsprung: Graz 2016. Ich war in einem Gewürzladen beschäftigt, um neben dem Bloggen einem „Brotjob“ nachzugehen. Für mich war es jedoch nicht irgendein Job. Es war DER Job. Eine völlig neue Welt machte sich für mich auf. Ich begann mich mit Gewürzmischungen zu beschäftigen, hab unglaublich viel experimentiert und gelernt.

Es war und ist Faszination und Lebendigkeit.

Ein gutes Gewürz gibt dem Körper Kraft, berührt, weckt Erinnerungen und verleitet bestenfalls manchmal auch zum Träumen.

Seit einigen Wochen habe ich mir, unter anderem auch aus diesem Grund, wieder vertiefende Literatur besorgt und mich mit unterschiedlichen Gewürzmischungen beschäftigt. Schöne Dinge tun, während es draußen in der Welt gerade etwas chaotisch zugeht, ist meine Devise.

Meine Erkenntnisse, mein Wissen und meine Ideen werde ich immer wieder hier im Blog mit einbringen. Ich habe Spaß dran und ich erkenne, wie gut mir dieser Ausflug in ein „altes, neues“ Gebiet tut.

Jedoch nicht nur hier! Ein Podcast ist gerade im Entstehen. Ein bisschen braucht es noch, bis ich mit der Technik konform gehe.

Die Gewürzmischung für heute war so ähnlich wie „Liebe auf den zweiten Blick“. Eigentlich schmeckt sie wie ein BBQ Rub, ist jedoch orientalisch angehaucht. Ich habe sie vor einiger Zeit mal geschenkt bekommen und kann aus diesem Grund nicht mehr genau sagen, was alles drin ist. Eine Freundin meinte, es wäre sowas in der Art wie scharfer Chili, Paprika, Salz, Koriandersamen und ein paar andere spannende Sachen.

Eine Tasse Bulgur in ausreichend Brühe kochen. Zum Schluss kommt noch ein halber Bund gehackte Petersilie und ein guter Esslöffel Butter in den Bulgur.

Drei Hühnerbrüste in einer Pfanne gemeinsam mit Pilzen schmoren. Ich habe das in einem schlichten Kochtopf gemacht, etwas Wasser dazu, diese eine Gewürzmischung – locker zwei Esslöffel davon, einem halben Bund gehackte, frische Petersilie, einen Schuss Zitronensaft, Olivenöl und Salz und Tasmanischer Bergpfeffer. Deckel drauf und schmoren lassen. Vergesst nicht, immer wieder ein bisschen Wasser nach zu füllen. Sobald das Henderl gar ist, wird es ausgelöst und darf einen Tag im Kühlschrank durchziehen. Angerichtet habe ich diese Köstlichkeit nochmals mit extra viel Petersilie und der Gewürzmischung.

Die Zettl kocht, Leibspeis

Leibspeis Nr 34

8. März 2021

Rotkrautsteak mit einer speziellen Gewürzmischung

Im zweiten Lockdown hatte ich viel Zeit zum Kochen, Nachdenken und Bloggen.

Danach, also im neuen Jahr bekamen einige andere Dinge den Vorrang. Somit wurde meine Zeit weniger, mein Raum für mich und meine Gedanken und dementsprechend auch war auch weniger Zeit für den Blog. Seit einigen Tagen mache ich nun ein tägliches Schreibtraining – oder anders formuliert, ich schreibe wieder Tagebuch. Für mich ein optimaler Impuls wieder den Blog zu bespielen, denn ich erkenne, schreiben geht oft wie von selbst. Ich muss es einfach nur tun. Meine Gedanken werden zu Geschichten und genau diese möchte ich euch letztlich erzählen.

Meine heutige Leibspeis ist perfekt für Vegetarier, Veganer und alle, die gerne Rotkraut essen und besondere Gewürzmischungen lieben.

Rotkrautsteak mit einer speziellen Gewürzmischung

Das Rotkraut im Ganzen mit Strunk daumenbreit in Scheiben schneiden. Das gelingt übrigens super mit der Brotschneidemaschine oder mit einem richtig scharfen Messer. Die Scheiben auf ein Backblech legen.

Die Gewürzmischung besteht aus: Frischer (oder getrockneter) Orangenschale und Zitronenschale, Rosmarin, Chipotle (Chili) oder einen milderen, Paprika Pulver, eine Messerspitze Vanille, Pfeffer (frisch gemahlen aus der Mühle, nicht zur aromatisch), Zitronensaft, Ahornsirup und ganz wenig Salz.

Mit dieser Mischung das Rotkraut marinieren und im Backofen garen lassen (bei 180°C/ Ober-Unterhitze), bis es eine leichte Bräune bekommt bzw. das Kraut durch ist.

Bei der Garnitur könnt ihr euch spielen. Ich fand rohen Paprika und Miniröschen vom Brokkoli passend.

Ein Tipp zur Gewürzmischung: Chili und Paprika. Entweder ihr nehmt geräucherten Paprika und nicht den Chipotle (sondern einen milden/scharfen der euch schmeckt) oder ihr nehmt Chipotle und dafür ein normales Paprikapulver. Ich hoffe ich habe das nun verständlich erklärt.