Der Bruchteil einer Sekunde…
Heute möchte euch eine Geschichte aus meinem Leben erzählen, die ich selbst noch immer als sehr speziell empfinde.
Vor fast 20 Jahren war ich für einige Monate als Servicekraft im Café des Kunsthistorischen Museums in Wien tätig. Ich kam gerade von meinem Jahr in Italien wieder nach Österreich zurück und habe dringend einen Job gesucht. Dort fand ich es perfekt, da ich natürlich auch meine Italienisch-Sprachkenntnisse einsetzen konnte.
Mit einer Gruppe Italiener machte ich einen Scherz, den nur Italiener verstehen konnten und ein junger Mann fragte mich, ob wir uns nicht in meiner Freizeit treffen könnten. Es war eine Gruppe Kunststudenten, die mit ihrem Meister in Wien zu Besuch war. Leider wurde nichts aus dem Treffen, da die Studenten krankheitsbedingt früher abreisen mussten.
Wir telefonierten noch das eine oder andere Mal miteinander und tauschten Postadressen aus. Daraufhin schrieben wir uns Briefe. Ich war von seiner Art zu schreiben sehr angetan. Die Briefe waren sehr poetisch und ich konnte nur in einfachstem Italienisch antworten – das ärgerte mich unheimlich.
Ich fuhr sogar in einer Nacht und Nebelaktion mit einer Freundin nach Italien. In der Region rund um seine Heimatstadt hielten wir an. Ein Wiedersehen stand vor mir….
Hätte ich nicht, tja, hätte ich nicht seine Adresse zu Hause im wunderschönen Wien vergessen. So standen wir vor diesem mächtigen Castello di Torrechiara nahe Parma und fragten überall, ob man ihn nicht kennen würde. Niemand kannte ihn und so fuhren wir unverrichteter Dinge weiter Richtung Rimini.
Natürlich erzählte ich meinem italienischen Freund in einem Brief davon und bekam sogleich immer wieder Einladungen für seine grandiosen Kunst-Ausstellungen. Aber jedes Mal genau an diesen Tagen hatte ich eine Prüfung.
Das Schicksal meinte es anscheinend nicht gut mit unserer Freundschaft.
Irgendwann brach der Kontakt ab, doch vier oder fünf Jahre später erzählte ich einer Freundin von dieser Begegnung im Museum. Sie meinte, na dann such ihn halt. Das tat ich damals auch und war erfolgreich. Seit zehn Jahren haben wir nun wieder regelmäßig Kontakt und schreiben uns von Zeit zu Zeit nette kurze Mails.
Ich habe ihm nun geschrieben, dass ich nach Italien kommen werde. Wenn alles gut geht, werden wir uns zum ersten Mal nach 18 Jahren persönlich sehen und plaudern können. Dass ich deswegen schon ein bisschen aufgeregt bin, könnt ihr euch bestimmt vorstellen.
Ob es ein Treffen gegeben hat und wie es war, erfahrt ihr natürlich hier im Blog!
Mein Rezept für heute kommt bei uns regelmäßig auf den Tisch. Es ist typisch italienisch, sehr nahrhaft und klingt obendrein noch so wunderschön.
Rezept:
Spirelli di la Valetta
Davon werden 4 Personen satt
Zutaten:
1 Zucchino
1 Aubergine
1 Paprika
3 mittelgroße Paradeiser
Ca. 7 mittelgroße Kapernbeeren (geviertelt)
Ca. 15 Stück schwarze Oliven (entkernt und halbiert)
Parmesan
Olivenöl
Salz und Pfeffer
Zubereitung:
Die Zucchini halbieren in kleine 1 cm dicke Hälften schneiden. Ebenso die Aubergine – diese nach dem schneiden jedoch mit etwas Zitronensaft beträufeln, einsalzen und 20 Minuten ziehen lassen. Dann könnt ihr die Auberginen Stücke mit etwas Küchenrolle trocken tupfen und weiter verarbeiten.
Die Paprika schneide ich immer in dünne 3 cm lange Streifen und die Paradeiser werden geviertelt.
In einer heißen Pfanne etwas Olivenöl erhitzen und Zucchini, Auberginen, Paprika, Paradeiser, Kapern und Oliven darin andünsten. Mit ein bisschen Gemüsesuppe ablöschen und 10 Minuten auf kleiner Hitze köcheln lassen. Das Gemüse soll bissfest – „al dente“ sein. Mit Basilikum, Salz und feinem Pfeffer würzen.
In der Zwischenzeit die Spirelli laut Anleitung auf der Packung zubereiten.
Die Pasta mit dem Gemüse vermengen und heiß servieren.
Die Zettl´s Empfehlung:
Ich gebe immer ein bisschen Nudelwasser zu meinen Saucen dazu, da das Wasser Stärke enthält und die Saucen ein bisschen bindet. Ein Schöpflöffel während ihr die Sauce zubereitet reicht aus.
Meine Kinder lieben diese Pasta. Sie erinnert uns immer an einen gemeinsamen Urlaub auf der Halbinsel Gargano (Italien). Unser Gastgeber bereitete eben diese, als Spezialität des Hauses, regelmäßig frisch für uns. Die Unterkunft hieß „La Valetta“ – zu Hause nachgekocht gaben wir ihr daher diesen Namen.
In der Küche steht übrigens auch mein Radio nie still – während ich koche liebe ich es Musik zu hören – in den letzten Wochen wieder verstärkt und als Einstimmung auf den Sommer Italienische Lieder – so wie dieses hier…:
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