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Die Zettl kocht

Leibspeis Nr 84

28. Februar 2024

VORSICHT – ES KANN ETWAS SPEZIELL FÜR MANCHE WERDEN!

Gustavo der Feinspitz wollte etwas Neues ausprobieren. Ich war mir nicht sicher, ob ich da mithalten könne, aber. Was tut man nicht alles, wenn man verliebt ist? Außerdem war ich neugierig. Diesmal hat es mich Überwindung gekostet.

Schweineschwänzchen. Richtig gelesen. Ich wusste bis Sonntag nicht mal, dass man die überhaupt essen kann. Gustavo hatte einige Rezeptvorschläge und wir einigten und darauf, dass wir drei davon ausprobieren werden, damit wir wissen, ob sie uns schmecken. Gesagt getan. Er hat sie eine Stunde gekocht und dann haben wir sie einmal paniert und frittiert, einmal nur mit der Haut eingeritzt ins Fett am Grill um Wok geschmissen und einmal auf Fenchelscheiben im Backofen gebraten.

Ich gestehe, ich werde nicht zur Wiederholungstäterin dieser Gerichte. So viel Mühe wir uns auch gegeben haben, aber: FAIL – es wird keine Leibspeis draus.

Lustig hatten wir es trotzdem. Ich mag es mit ihm zu kochen. Das ist immer besonders lustig. Wenn wir uns denn einmal einige sind, wie wir die Sachen zubereiten und diesmal waren wir es.

Gestern hat er uns die Reste davon, also die Schwänzchen, klein geschnitten und in Zwiebeln abgebraten serviert. Anfangs hatte ich es gar nicht so realisiert, was er gemacht hat, bis er erwähnt hat, dass die Schweineschwänzchen wohl so ganz gut schmecken würden. Das taten sie wirklich. Ein Zeugnis davon, dass er ein fantastischer Koch ist.

Anbei zwei Variationen dieser etwas anderen Speise.

Die Zettl bloggt, Die Zettl kocht

Tromsø – Oslo – München – Graz

27. Februar 2024


Eine Nacht in Oslo. Wenn ich schon so weit oben im Norden bin, dann möchte ich Edvards Bilder genießen. Das war der Plan. Ich kenne Oslo und kann mich im Sentrum ohne Google Maps fortbewegen.
„Ankomst in Sentralstasion“.
Sabine im Glück. Die Osloer Oper, das Meer, respektive der Fjord, die freundlichen Menschen.
Sogar die Möwen scheinen entspannter zu sein, als jene Futterklauende im Süden, oder vielleicht ist ihnen einfach nur zu kalt um frech zu sein.
Als ich aus dem Bahnhof rauskomme fällt mir zum ersten Mal, seit der Reiseplanung, ein, dass Oslo die letzte Reise mit meiner Mama war.
Uff. Das stimmt mich für einen kurzen Moment sehr traurig. Wir waren hier gemeinsam. Welch Privileg!
Fünf Jahre ist das nun her und trotzdem fühlte es sich „wie erst vor kurzem“ an. Ich höre Mamas Stimme (nicht mehr so klar wie in den ersten Jahren nach ihrem Tod, aber immer noch deutlich genug), erinnere mich, dass sie damals schon sehr schwach war (und von ihrer Krankheit wohl wusste es jedoch niemanden erzählt hatte).

Jetzt aber freue ich mich auf die 24 Stunden in OSLO!
Vom Bahnhof über die Oper zum Museum sind es gerade mal gemütliche 15 Minuten.
Kurz noch telefonieren und dann rein ins unendliche Vergnügen. Munch pur, erhoffe ich mir.
Tatsächlich ist das Museum viel besser als vor 5 Jahren. Endlich hat er eine Gedenkstätte die seiner entspricht. Trotzdem bin ich enttäuscht. So viel Schnickschnack, so viele Menschen, keine Möglichkeit sich in Ruhe auf das eine oder andere Bild einzulassen. Macht nichts. Ich bin froh, dass ich endlich hier sein darf.
Zum Schluss genieße ich die Aussicht vom letzten Stock des Gebäudes. Im Souvenirladen wechseln ein paar Andenken den Besitzer.
Next Stopp Hotel. Auch das befindet sich unweit vom Bahnhof. Zur Ankunft gibt’s Kaffee und Kuchen.
Gepäck ins Zimmer gebracht und auf geht’s in die Innenstadt.
Ohne Googi. Orientierungssinn habe ich. Selbst nach fünf Jahren weiß ich wie ich dorthin komme, wo es mir einst so gut gefallen hat.


Damals jedoch im Juli. Das heißt kein Tanzen am Hafen, weniger ausgelassene Stimmung im Freien und natürlich setzt gegen 17! Uhr die Dämmerung ein.
Das „aestrup fearnly muset“ hat geschlossen. Hatte ich erwartet und fand es trotzdem schade.
Ich spaziere durch die Innenstadt, mache Fotos und bin in Gedanken bei Mama, meinem Blog und den nächsten Wochen in Graz. Ich fühle mich nicht fit, gehe zurück ins Hotel, freu mich über das gebuchte Abendessen und hau mich aufs Ohr. Der Tag war anstrengend.


Ich träume davon im Lotto zu gewinnen. Die Bars, Restaurants in Norwegen haben viel von „hygge“. Holz, Kaminfeuer, spannende Speisekarten und aber Preise, wenn der Abend tatsächlich hygge werden soll, die jenseitig sind. Das ist irre!
Shoppen in Norwegen Fehlanzeige. Einen Abend nach meinem Wunsch „versumpern“ unbezahlbar. Und üppige Lebensmittelmärkte kannst nicht finden.
Der Norden eben. Ich mag ihn sehr, weil er landschaftlich unbestritten ist, aber für meine kulinarische Lebendigkeit einfach kein Land zum gerne viel mehr Zeit verbringen.