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Polsterzipfe

27. September 2015

Hi! Hier eure Lena!
Heute möchte ich euch mal etwas über mein Leben in Graz erzählen.
Vor fünf Jahren bin ich gemeinsam mit Mama in diese wunderschöne Stadt gezogen. Ich habe vorher mitten auf dem Land gewohnt und dann auf einmal einer große Stadt. Das war irgendwie eine ganz schön große Umstellung, aber ich habe mich sehr schnell an das Stadtleben gewöhnt. Nur, dass ich mit der Straßenbahn, anstatt mit dem Auto fahren muss, habe ich anfangs nicht ganz akzeptieren wollen.

Als wir dann ein Haus fanden, ging erstmals das gemeinsame Einrichten los. Tagelang waren Opa, Oma und Mama im Haus und hatten die ganzen neuen Möbel aufgebaut. Mama wollte, dass wir einen Garten haben und uns die Umstellung nicht so schwer fällt. Eigentlich mag sie keine Häuser und lebt lieber in Wohnungen. So eine, in der wir mittlerweile wohnen. Die liebt sie, weil sie so schön überschaubar ist, meint Mama.
Jedenfalls habe ich meine Neugierde von Mama geerbt und wollte deshalb unsere neue Stadt erkunden. Ganz oben auf der Liste standen der Uhrturm und das Schloss Eggenberg – meine mittlerweile beiden liebsten Plätze in der Stadt.
Die Eingewöhnungszeit in meine neue Schule hat jedoch sehr lange gedauert. Ich hatte eine sehr strenge Lehrerin und überhaupt war alles ganz ungewohnt, im Gegensatz zu meiner Schule am Land. Es gruselt mich immer noch ein bisschen, wenn ich an diese Zeit zurück denke.

Nach der Volkschule haben Mama und ich die neue Schule sehr sorgfältig ausgesucht. Endlich macht Schule gehen wieder richtig Spaß. Lernen fürs Leben heißt es dort, nicht für die Schule. Meine neuen Lehrer sind ein Hit – so muss Schule sein!

Apropos Schule!

So gerne ich in die Schule auch gehe, aber das Aufstehen in der Früh werde ich nie mögen. Wer hat die Schulzeit erfunden, also, dass sie um 07:45 beginnen muss?
Das passt so was von überhaupt nicht zu meinem Biorhythmus…
Immer kurz bevor der Wecker läutet, kuschle ich mich noch einmal in meinen Polster und möchte ihn gar nicht mehr los lassen….

Und wenn ihr meine Mama kennt, dann wisst ihr jetzt schon, dass sie wieder eine verrückte Idee hatte. Nämlich als ich ihr erzählt hatte, dass ich meinen Kuschelpolster am liebsten mit in die Schule nehmen würde.
Was macht Mama? Sie drückt mir ein Rezept von Polsterzipfen in die Hand. Die hat ihre Schindel Oma immer gemacht. Damals, als sie noch ein Kind war. Natürlich mit selbstgemachter Marillenmarmelade. Das Rezept ist so einfach, das kann jedes Kind. Sie sind auch ein perfektes Mitbringsel, wenn ihr bei Freunden eingeladen seid. Ich kenne niemanden, der sie nicht mag.

Rezept:
Polsterzipf:
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Zutaten:
Blätterteig
Marillenmarmelade
1 Ei
Ein bisschen Wasser
Staubzucker
Zimt
1 Lineal
1 scharfes Messer

Zubereitung:

Den Blätterteig zu einem Rechteck ausrollen und Quadrate (4 mal 4 cm groß) aus dem Teig ausschneiden. In die Mitte der Quadrate kommt Marmelade. Die richtige Menge dafür zu finden, ist nicht leicht. Deshalb gilt – weniger ist mehr. Wenn ihr die Menge nehmt, die auf einen kleinen Mokkalöffel passt, könnt ihr eigentlich nichts falsch machen. Bevor ihr den Teig in Dreiecke zusammen klappt, müsst ihr alle Seiten mit Wasser bepinseln. Nur ganz wenig, dass der Teig damit bedeckt ist, aber das Wasser ist in diesem Fall unser Kleber, damit die Tascherl nicht sofort wieder aufgehen.

Die Ecken auf Backpapier legen – vergesst nicht, dass sie aufgehen werden, daher lasst mindestens 2 bis 3 cm Abstand zwischen den Teigstücken. Ein Ei verquirlen und den Teig damit bepinseln.
Bei 180 °C Umluft maximal 15 Minuten backen. Sobald sie leicht braun sind könnt ihr sie schon aus dem Backofen nehmen.

Mit Staubzucker bestreuen und genießen!
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Die Zettls Empfehlung:
Zum Thema Blätterteig – es geht nichts über einen frischen Teig und Mama macht ihn auch sehr gerne selbst, aber ich als Kind habe dafür einfach keine Geduld. Ich kaufe ihn lieber fertig. Meine Oma macht Vanillezucker selbst – meine Mama Tonkabohnenzucker. Mit diesem haben wir unsere Polsterzipfe auch bestreut.

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