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Fledermaus

10. Juli 2015

Kennt ihr das – ihr ladet neue Bekannte zum Essen ein und seid ganz aufgeregt vor diesem Abend.
Wird das Essen schmecken, wie wird die Stimmung, was werden wir reden – 1000 Fragen im Vorfeld und natürlich ein bisschen Nervosität spielen dabei eine nicht unbedeutende Rolle.
So einen dieser Abende hatte ich kürzlich.

Vor einiger Zeit lernte ich Anna und Stefan kennen (ihr erinnert euch – ich habe vor kurzem über die beiden geschrieben, da sie den ersten Street Food Market Graz organisierten). Mir war klar, die beiden möchte ich einmal bekochen. Damals hatte die Chemie zwischen uns dreien sofort gepasst und nach einigen weiteren Treffen lud ich sie spontan zum Abendessen ein.

Ich muss gestehen, bei so gaumenverwöhnten Gästen war mir sehr wichtig, dass alles nicht nur gut schmeckt, sondern auch so perfekt wie möglich wird.
Selten saß ich so lange über Kochbücher und suchte auf Bauernmärkten nach den besten Zutaten für diesen Abend. Mein oberstes Ziel war, dass meine Gäste zufrieden sind und sie gerne wiederkommen.
Ich glaube, zum Großteil ist mir das auch ganz gut gelungen.

Es wurde ein sehr gemütlicher Abend, der Gesprächsstoff ging uns nie aus und das Essen war durchaus nichts Alltägliches. Ein bisserl besser hätte ich auf die Bratzeit der Fledermaus schon schauen können, aber die Teller wurden leer gegessen, also meine ich, man hat das Essen genossen.
Natürlich servierte ich nicht nur eine Fledermaus, sondern wollte als Vorspeise meine Pasta mit Milch (mein Ragú!) vorstellen und als Nachspeise meinen Zitronen-Pistazienkuchen. Von diesem werdet ihr am Sonntag das Rezept bekommen – zu dem Kuchen gab es ein Verjus Sorbetto.

Ich finde es persönlich so schön, dass wir uns so gut verstanden haben, dass wir wirklich viel Spaß hatten und dass sich im Laufe des Abends gezeigt hat, dass durch feines Essen und gute Gespräche aus Bekannten Freunde werden können.
Danke euch beiden, dass ihr meine Gäste gewesen seid – ich hoffe wir holen das bald einmal wieder nach!

Ich erwähne hier nun immer wieder, dass ich eine Fledermaus gekocht habe. Natürlich keine echte. Das Teil, das aus dem Kreuzband gelöst wird, nennt sich Fledermaus – bekannt vor allem beim Rind. Vom Schwein ist es bei weitem nicht so groß und daher bekommt man es meist nur auf Vorbestellung. Es ist ein etwas fettigeres Fleisch und eignet sich hervorragend zum Grillen und für Schnitzel. Da ich so viel Gemüse eingekauft hatte, schnitt ich das Fleisch in 4 cm dicke Streifen und fabrizierte eine Gemüse-Fleischpfanne.
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Rezept:
Davon werden 4 Personen satt
Zutaten:
4 Stück Fledermaus vom Schwein
1 Paprika
1/2 Zucchino
10 Pilze
400 g Erdäpfel
2 rote Zwiebeln
4 Knoblauchzehen
4 EL Butterschmalz
1 EL Olivenöl
500 ml Suppe oder Wasser
Gewürzt habe ich dieses Gericht mit:
Frische Kräuter wie: Krauspetersilie, Thymian, Oregano
Salz und Pfeffer kurz vor dem Servieren
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Zubereitung:

Das Fleisch gut waschen und trocken tupfen. In zirka 4 cm große Stücke schneiden und kurz zur Seite legen. Das Gemüse ebenso waschen und in „Mundgroße“ Stücke schneiden. Bei diesem Gericht gibt es keine genaue Anleitung, wie ihr es schneiden sollt – einfach so, wie ihr meint, dass es passt.
Alle Zutaten bunt gemischt in eine Bratpfanne schlichten, das Butterschmalz darüber verteilen, die Kräuter darüber verteilen und bei 150 °C im Backofen garen. Nach zirka 20 Minuten mit einem Kochlöffel durchmischen und zwischendurch immer wieder mit Suppe aufgießen. Ich gebe nach 30 Minuten immer eine Alufolie darüber, schalte den Ofen auf 130 °C zurück und gebe dem Gericht seine Zeit zum Garen.
Zum Schluss Salzen nicht vergessen!

Die Zettl´s Empfehlung:
Die Fledermaus ist ein wirklich sehr feines Fleisch, das man kaum würzen muss. Wenige frische Kräuter, mehr braucht ihr nicht. Ich bin wirklich ein sehr großer Fan von diesem Teil. Probiert es unbedingt aus! Natürlich ist es ein bisschen fetter, aber es schmeckt so traumhaft zart und gehört in meinen Augen ganz eindeutig zu den „Gourmetstückerln“ in jeder guten Küche.
Viel Spaß beim Nachkochen!

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